Search:
FAQ - Sir Mike - Dominanz in Perfektion
16781
page-template,page-template-full_width,page-template-full_width-php,page,page-id-16781,edgt-core-1.0.1,ajax_fade,page_not_loaded,,hudson-ver-2.1, vertical_menu_with_scroll,smooth_scroll,blog_installed,wpb-js-composer js-comp-ver-5.4.7,vc_responsive
 

FAQ

Ich beantworte Deine Fragen
Was bedeuten B&D, S&M, D&S, top und bottom

Zunächst der einfache Teil: B&D = „Bondage & Dominanz“ oder „Bondage und Disziplin“ (Bondage [engl.] = Fesselung, aber auch Knechtschaft, Sklaverei). S&M = „Sadismus & Masochismus“. D&S = „Dominanz und Unterwerfung“ (S [engl.] für submission)

Menschen, die die Newsgruppe soc.subculture.bondage-bdsm oder auch de.talk.sex lesen, haben in vielen Fällen Interesse an Sex, der ausserhalb des Durchschnittes liegt. Einer der immer wiederkehrenden Threads in diesen Gruppen ist die Frage: „Wie nennen wir uns selbst?“. Es gibt keine einheitliche Sexualpraktik, die alle gleich geniessen oder interessieren würde, aber es gibt doch einige Gemeinsamkeiten, über die man sprechen kann.

Manche Menschen geniessen es, sich in sexueller Hinsicht einer anderen Person zu unterwerfen bzw. jemand anderen Macht über sich zu geben. Es kann eine ziemlich heisse Sache für jemanden sein, wenn er zu Dir sagt: „Ich gehöre Dir. Verwende meinen Körper für Dein Vergnügen.“ Das versteht man unter D&S. Eine Person dominiert, die andere unterwirft sich. Sklave/Meister, Haremmädchen/Sultan, Bub/Vater und Schüler/Lehrerin sind typische Spielarten in diesem Gebiet. D&S ist ein erotisches Machtspiel, bei dem beide Befriedigung finden: Der eine dadurch , dass er kontrolliert und der andere, dass er sich kontrollieren lässt. Hier entstanden auch die Ausdrücke „top und bottom“ bzw. „Oben und unten“: Top bezeichnet allgemein den dominanten, bottom den unterworfenen Partner.

Was machen Tops und Bottoms miteinander? Nun, eine gute Möglichkeit ist, dass sie eine Menge heissen Sex miteinander haben. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Top den Bottom fesselt, was den Unterworfenen direkt und körperlich in die Gewalt des Dominanten bringt. Dann beginnt der Top mit dem Bottom zu spielen. Ihn zu quälen, zu erregen und zu frustrieren und endlich – hoffentlich – zu befriedigen. Das ist das Bondage & Dominanz – Spiel. Manche Leute spielen gerne mit dem Aspekt der Bestrafung: „Du warst schlimm, und deshalb werde ich Dich fesseln und züchtigen.“. Das versteht man unter Bondage und Disziplin.

Dann gibt es ein Spiel, das mit S&M, Sadismus und Masochismus, umschrieben wird. Peitschen, Rohrstöcke, Brustklammern… all diese wunderbaren Dinge wurden dafür gemacht, mehr oder weniger grossen Schmerz zu erzeugen. Es kann eine starke Sache sein, sich jemanden zu unterwerfen, der einem Schmerzen zufügen will. Es ist eine enorme Geste des Vertrauens. Und wie wir noch später besprechen werden, ist Schmerz nicht mehr unbedingt Schmerz in einem S&M-Spiel. Er wird zu einer überwältigend intensiven Stimulation, die, richtig angewandt, den Bottom zu neuen Höhen der Ekstase bringen kann.

Manchmal ist der D&S Aspekt in einer solchen Beziehung zweitrangig. Man muss dem anderen nicht aufs Wort folgen und kann es trotzdem geniessen, gefesselt und gepeitscht zu werden! Natürlich ist Schmerz (leicht oder stark) auch nur eine Art der Erregung. Es gibt eine Menge andere und alle können eine Menge Spass beim Spielen bringen.

Die Art des Spiels, Schmerz und Genuss zu einem enorm erregenden Erlebnis für den Bottom zu gestalten, wird manchmal auch als SM bezeichnet: Sex Magick. Die präzise Definition von B&D, S&M usw. ist nicht so wichtig wie das Erlebnis, das dahinter steht. Alle diese Gebiete überlappen und vermischen sich und münden doch in dem einen Konzept von Sex Magick: Eine Phantasie in die Wirklichkeit bringen und dabei einen magischen Raum schaffen, in dem alles passieren kann.

Der Grund, warum im Zusammenhang mit SM das Wort Spiel steht, ist ganz einfach: es würde anders nicht funktionieren: Spiel bedeutet nichts anderes als Aktionen zur Erholung und Freude zu setzen und deshalb ist Spiel ein sehr gutes Wort für viele BDSM Aktivitäten. (Natürlich gibt es hierzu auch völlig andere Meinungen. Viele Menschen, die BDSM praktizieren, sehen es als einen sehr realen und tiefen Teil ihrer sexuellen Orientierung. Diese Menschen finden, dass Spiel kein korrekter Ausdruck für die Wichtigkeit dieser Dinge in der Beziehung ist. Und wieder andere finden, dass mache Arten von BDSM Spiel sind und andere nicht. Verwirrt?)

Nur um es völlig klar zu machen: Nirgends in diesem Text wird irgendeine Art von ungesetzlichen oder nicht anerkannten Verhaltensweisen befürwortet. Hier werden Wege für Paare beschrieben, wie sie den jeweils anderen geniessen können, wenn, und nur wenn es beide wünschen und beide ihr Einverständnis geben. Wer immer meint, dass diese Information in irgendeiner Art ungesetzliche oder nicht anerkannte Verhaltensweisen befürwortet, hat den Sinn dieses Textes nicht verstanden.

Zu guter Letzt: Es ist sicherlich schon aufgefallen, dass in diesen FAQ über mehr als nur Sex und Bondage geschrieben wird. Sollte das störend sein, ist es jedermann freigestellt, zu dem einen oder beiden Punkten etwas eigenes zu posten. Mitteilungen wie „Wo sind all die Sex- und Bondage Postings?“ sind unproduktiv; wer mehr zu einem Thema sehen möchte, muss dafür selbst Sorge tragen. Jedermann, der in s.s.b-b oder d.t.s. postet, hat seine eigenen Gründe und meist will er damit keine Fremden quälen. Andererseits – die ganze s.s.b-b-Newsgruppe handelt über quälen, über eine spezielle Form von Erotik und über Bekommen-was-du-willst. Der erste Schritt ist oft, dass man das einfach akzeptiert. Lies weiter und geniesse! Wer weiss, vielleicht bist du ein anderer Mensch, wenn Du diese FAQ zu Ende gelesen hast. Das ist schon anderen vor Dir passiert.

Was ist eine „Session“ und was ist „gegenseitige Auseinandersetzung“?

SM hat auf jeden Fall gewisse Ähnlichkeit mit Theaterspielen. Die Tatsache, dass Du während eines Sexspiels unterwürfig bist, bedeutet nicht, dass Du im echten Leben ein Schwächling bist. Genausowenig bedeutet eine dominante Rolle im Spiel, dass Du ein rücksichtsloser Egoist bist. Das sind Rollen, die Du spielen kannst – in gewisser Hinsicht bist Du ein Schauspieler.

Daraus ergibt sich das Konzept einer &quotSession“. Eine Session ist eine spezielle gegenseitige Beeinflussung einer Gruppe von Mitspielern, die sich üblicherweise um einen (oder mehrere) Bottom dreht. Das ist kein formales Konzept, sondern einfach ein brauchbarer Weg, die Aktion zu beschreiben. &quotDas war die heisseste Peitsch-Session, die ich jemals gesehen habe!“ oder &quotUnsere letzte Session hat mich total angetörnt, Master. Ich habe noch nie vorher ähnliches empfunden.“ Üblicherweise entwickelt sich eine Session immer nach dem gleichen Muster: Du (als Top) beginnst Deinen Bottom zu ficken/peitschen/saugen/oder was auch immer, Ihr beide werdet Euch phantastisch gehen lassen, einer von Euch oder beide werden einen Höhepunkt haben, müde werden und eine Weile ausruhen wollen. Schliesslich werdet Ihr darüber sprechen, was funktioniert hat und was nicht, und wie jeder von Euch die Session empfunden hat.

Unerfahrene SM-Spieler finden diese grobe Beschreibung hoffentlich hilfreich und verwenden sie vielleicht für ihre erste Session. Wenn es etwas gibt, was Du gerne ausprobieren möchtest, besprich es zuerst mit Deinem Partner. Erzähle ihm, was das Ergebnis der Session sein soll (Fesselung? Orgasmus?), was die Grenzen sind (kein Geschlechtsverkehr, kein Kitzeln) und welche Safewörter Ihr verwendet (siehe Frage 3). Dann beginnt das Spiel, leg das Halsband an (oder was auch immer), kommt in Stimmung zu spielen …. und spielt! Nachdem die Session vorüber ist, nehmt Euch Zeit, darüber zu sprechen, wie die Session auf jeden von Euch gewirkt hat… Vergewissere Dich, dass Du Deinem Partner aufmerksam zuhörst, wie er empfunden hat und bedanke Dich bei Deinem Partner für das Spiel… Nach einer intensiven Session ist es viel netter, sich zusammen zu kuscheln und miteinander zu plaudern, als abrupt abzubrechen und nach hause zu gehen. Eine Session hat ihren Anfang, ihre Mitte und ihr Ende. Alle drei Teile sind sehr wichtig. (Man sollte das ausserdem nicht so getrennt sehen: Über das zu sprechen, was man gerade erlebt hat und was man gerne möchte, kann den ganzen Prozess nochmals von vorne beginnen lassen!)

Dieses Konzept der gegenseitigen Auseinandersetzung in der SM-Gemeinschaft bedeutet einfach offene, ehrliche Kommunikation über das, was Du möchtest und was nicht. Gegenseitige Auseinandersetzung in diesem Fall ist kein Handeln, wo einer versucht, etwas auf Kosten des anderen zu erhalten. Es ist eine Win-Win-Technik, wo beide darüber sprechen, was sie gemacht haben und was sie erregt und nicht erregt hat, um beim nächsten Mal sicherer und noch mehr erregt zu sein. Es ist absolut in Ordnung, wenn beide über deren Phantasien und Grenzen sprechen. Was sie nass macht _und_ wovor sie sich üchten. Deinem Partner von Dingen zu erzählen, die Du _nicht_ magst, ist wichtig, weil Du Dir nur so auch erwarten kannst, dass diese Limits respektiert werden. Wenn Du sie nicht mitteilst, können sie vielleicht passieren und keiner von Euch wird es geniessen. (Wenn Du Deine Limits klar ausgedrückt hat und Dein Partner ignoriert sie, solltest Du ernsthaft darüber nachdenken, ob Du Deinem Partner (ver-)trauen kannst. Eine gegenseitige Auseinandersetzung kann diese Tatsache ganz klar machen und das kann helfen!)

Wenn man gerade erst mit SM beginnt oder gerade eine neue Beziehung hat, ist dieser Vorgang des Miteinander-Sprechens ein SEHR wertvoller Prozess. Es kann total harmlos sein wie &quotIch würde Dich jetzt gerne küssen, findest Du das o.k.?“ oder so gemein wie &quotErzähl mir Deine dunkelsten Phantasien oder ich höre auf, Deinen Schwanz zu reiben!“ Es mag am Anfang schwierig sein, darüber zu sprechen, was man sich von einer sexuellen Beziehung erwartet, aber je öfter man es macht, desto leichter wird es und desto mehr wird man davon profitieren. Und beachte bitte, dass das nicht auf SM beschränkt ist. Dinge miteinander zu besprechen, hilft in allen Gebieten einer Beziehung, egal ob sie SM betreffen oder nicht. Übereinstimmung ist immer mehr als ein kurzes &quotJa“. Jede Beziehung, und speziell solche mit SM, funktionieren besser, wenn es viele ehrliche Unterhaltungen gibt über das, was beide möchten, und warum, und wieviel, und warum nicht.

Es mag einige geben, die meinen, solche gegenseitigen Auseinandersetzungen &quotzerstören die Impulsivität“. Die Idee, die sie haben, ist von dem Liebhaber, der kein Wort sprechen muss. Jede Berührung, jede Aktion ist perfekt. Das ist grossartig, wenn es so ist – aber es kommt nicht von alleine. Die Erfahrung zeigt, dass vorher miteinander zu sprechen, ein wesentlich besseres Gefühl gibt, mit wem auch immer man zusammen ist, und man kann sich darauf verlassen, dass nichts passieren wird, wozu man nicht bereit ist. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass man sich wirklich mit dem ganzen Herzen in das hineinhängen kann, was vereinbart wurde. Zusätzlich wird man, je länger man sich kennt, vom anderen immer besser wissen, was er mag und nicht mag – weil man es besprochen hat. Dann kann die Impulsivität wirklich losgehen!

Das Wort „scene“ hat noch eine zweite Bedeutung: Szene. Dies betrifft die gesamte BDSM-Gemeinschaft. Manchmal wird jemand einen anderen SM-Spieler fragen: „Ist X in der Szene?“ oder „Ich habe Y schon vorher in der Szene getroffen.“. Wenn Du in diesem Sinn in die &quotSzene“ kommen möchtest, gibt es im Anhang einige Adressen und Hinweise. Einen solchen Schritt zu setzen, kann sehr sinnvoll sein. Man kann neue Freunde finden, eine Menge guter Ideen erhalten und eine Gemeinschaft finden, die Deine Interessen teilt.

Was ist ein „Safewort“?

Einer der Reize von SM ist, das es Deine Grenzen ausdehnen kann. Wenn Du diese Art von Spiel magst, wirst Du automatisch mehr und mehr probieren, immer höhere Stufen der Empfindung akzeptieren und mehr machen und mehr fühlen, als Du jemals zuvor gemacht hast.

Aber dieser Prozess ist langsam und schrittweise, und Menschen können keine Gedanken lesen. Es kann passieren, dass Du der Bottom in einer Peitsch-Session bist, Dein Top Dich peitscht und es plötzlich überhaupt nicht mehr gut tut. Du möchtest, dass es sofort aufhört! Genau das ist es, wofür ein Safewort steht. Ein Wort, das bedeutet: „Das funktioniert nicht! Die Session läuft irgendwie falsch. Bitte höre sofort auf!“

Ein Safewort muss ernst genommen werden. Vielleicht spielst Du einmal mit einem Top und ihr kennt Euch nicht so gut. Wenn dann etwas mit Dir passiert, was Du nicht magst, ist es ganz wichtig, einen Weg zu kennen, wie Du das mitteilen kannst. Sofort! Ganz besonders, wenn Du gefesselt oder irgendwie anders hilflos bist.

Jeder hat sein eigenes Safewort. Sehr häufig ist zum Beispiel „Gelb!“, für die Bedeutung: „Es ist etwas zu intensiv. Mach es leichter, aber hör nicht auf…“ und „Rot!“ für die Bedeutung: „Ich habe ernste Probleme und ich möchte, dass alles sofort aufhört! Keine weiteren Spiele, die Session ist vorbei, lass mich raus hier!“ Manche Leute verwenden nur ein Safewort statt zwei, manche verwenden Worte wie „Goethe“, die sie niemals in einer Session verwenden würden. Auf vielen SM-Partys ist das universelle Safewort „Safewort!“. Aber jeder kann sich sein eigenes aussuchen. Es ist ein Sicherheitsventil, wenn etwas ausser Kontrolle gerät. Wenn Dein Top Dein Safewort nicht respektiert, dann kannst Du mit Sicherheit darauf wetten, dass er auch andere Limits von Dir nicht akzeptiert. Du wirst Dich entscheiden müssen, ob Du mit jemanden spielen möchtest, der Deine Grenzen nicht anerkennt.

Manchmal kann es schwer sein, ein Safewort zu verwenden. Es ist wichtig zu verstehen, dass niemand perfekt ist. Wenn Du als Top Deinen Bottom „überbeanspruchst“, bedeutet das nicht, dass Du ein schlechter Liebhaber oder ein schlechter Mensch bist. Es bedeutet nur, dass Du über ein Limit gegangen bist, von dem Du nicht wusstest, dass es da war. Oder Du warst müde oder unaufmerksam oder hattest nicht die gleiche Wellenlänge wie Dein Partner. Das passiert jedem von Zeit zu Zeit. Wenn Du Dich als Top ausgebrannt fühlst und die Session sofort beenden möchtest oder Du hast unerwartet eine mächtige Reaktion auf etwas bekommen und bist Dir unsicher, ob Du fortfahren sollst, dann kannst Du als Top ebenfalls ein Safewort verwenden. Safewörter sind nicht nur für Bottoms! Wenn Du als Bottom fühlst, dass Dich Dein Top bedrängt, und Du magst nicht mehr weiterspielen, weil es keinen Spass macht, dann wirst Du ein Safewort verwenden – Dein Top wird Dir dankbar sein, dass Du ihm mitgeteilt hast, wo ihr steht.

Ein Safewort ist nur ein Kommunikationsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ihr intensiv spielt, mag es hart sein, die Session zu stoppen und vom Gipfel mit einem Safewort geholt zu werden… aber wenn es sein muss, dann wisst ihr, wofür ihr Safewörter braucht. Einige Tops quälen Ihre Bottoms vorsichtig bis zu dem Punkt, wo sie das Safewort sagen. Auf diese Art bekommt der Bottom die Erfahrung, es zu verwenden. Ein Safewort, das niemals verwendet wird, kann als nutzlos gelten – und das wäre keine gute Eigenschaft eines Safewortes.

Manchmal wird Dein Top Dich knebeln wollen. Sei es, weil Du zu laut bist, weil Deine Hilflosigkeit gesteigert werden soll, Du frech warst oder warum auch immer. Du wirst trotzdem ein Safewort haben wollen, damit Du Deinem Top mitteilen kannst, dass das Seil zu stark festgezogen ist oder die Nippel-Klammern stechen oder was auch immer. Manche Tops verwenden ein Taschentuch in der Hand des Bottom. Wenn das Handtuch fällt, wissen sie, dass etwas schief läuft. Eine andere gute Idee ist das alte SOS-Zeichen: Drei laute Schreie mit gleich langem Abstand. „Ugh! Ugh! Ugh!“. Kein Knebel kann _alle_ Geräusche stoppen und dieses Signal funktioniert sogar, wenn die Hände in Fäustlingen oder in einer Zwangsjacke stecken.

Bevor Du mit jemanden zu spielen beginnst, ist es eine gute Idee zu besprechen, welches Safewort ihr benutzt und wie ihr reagiert, wenn das Safewort verwendet wird. Wenn Du gerade mit SM beginnst, ist es fast unvermeidlich, dass einige Sessions vorzeitig oder abrupt enden. Wenn Du diese Möglichkeit im Voraus berücksichtigst, und weisst, wie der andere gerne getröstet werden möchte oder welches „Heilmittel“ er braucht, wird es das Erholen von der Panne wesentlich einfacher und angenehmer gestalten. Und nur weil eine Session schief gelaufen ist, ist es kein Grund zu glauben, dass Du oder Dein Partner grundsätzlich schlecht oder ungeeignet ist – Fehler können immer passieren. (Wenn Dein Partner Deine Bemühungen zur Vermeidung von Pannen nicht hören möchte oder dich verspottet oder verlacht, wirst Du auch zukünftige Fehler kaum vermeiden können. Wenn Eure Beziehung nicht aus schmerzvoller Erfahrung lernen kann, ist sie vielleicht noch nicht reif für SM. Und natürlich, diese Art an die Dinge heranzugehen ist ein wichtiger Teil in jeder Beziehung – mit SM oder ohne.)

Nicht jeder SM-Spieler verwendet Safewörter. Manche Leute finden sie nicht brauchbar für die Art, wie sie spielen – sie bevorzugen eine direktere Kommunikation. Manche Partner finden, dass die Notwendigkeit für ein Safewort immer geringer wird, je besser sie sich kennen. Manche Leute machen SM, wo der Bottom gar keinen verbalen Fluchtweg haben möchte (Dieses „kein-Safewort-Spiel“ wird manchmal auch als „Edge Play“ [„Gratwanderungs-Spiel“] bezeichnet). Eine Sache, die Du über die BDSM- Szene lernen wirst ist, dass die verschiedenen Stile sehr unterschiedlich sind und die Erfahrungen verschiedener Leute erstaunlich verschieden sein können. Aber für viele Leute, die mit ihrer Entdeckung beginnen (und viele, die schon enorm viel entdeckt haben) sind Safewörter ausgesprochen hilfreich.

Wann ist Schmerz kein Schmerz?

Oft verstehen Leute ausserhalb der Szene nicht, wo der Reiz in irgendeiner Sache liegt, die SM-Leute miteinander machen und die schmerzvoll aussehen. Was soll man daran geniessen, wenn man geschlagen wird? Wo ist der Spass, blaue Flecken zu haben?

Nun, denke doch einmal daran: Hattest Du irgendwann einmal intensiven Sex und nachher Beissspuren an Deinem Nacken festgestellt? Kannst Du Dich nicht erinnern, wie die dort hingekommen sind? Was passierte war, dass Dein Partner dich gebissen hat, fest, fest genug jedenfalls dass Spuren blieben, und alles was Du fühltest, war angenehm für Dich. Hätte Dich Dein Partner OHNE Sex gleich fest gebissen, hättest Du mit Sicherheit „Au!“ geschrien, weil es ziemlich weh getan hätte. Wenn Du sexuell erregt bist, geht die Schmerzgrenze ziemlich hinauf und Stimulationen, die Du normalerweise als schmerzvoll empfinden würdest, können in diesen Situationen genussvoll erlebt werden.

Eine andere Erklärung ist, dass das Gehirn Endrophine produziert, natürliche Opiate, die den Schmerz kompensieren. Tatsächlich kann man süchtig davon werden. Das High beim Joggen kommt davon, dass man den Körper trotz Schmerzen so lange vorwärts treibt, bis die Endrophine einschiessen. Das „Heiss-und Kalt-Gefühl“, nachdem man Chili-Pfeffer gegessen hat, kommt aus der selben Quelle. Genau das ist es, was SM-Spieler geniessen, wenn sie gepeitscht oder versohlt werden. Es ist kein Schmerz, es ist Vergnügen! Alle Athleten, die süchtig aufs Training sind, sind eindeutig Masochisten, die Ihren Körper quälen, um eine chemische Antwort zu bekommen. Dein Freund, der es geniesst, gepeitscht zu werden, ist wahrscheinlich weniger Masochist als jeder durchschnittliche Marathonläufer!

Das ist der Grund, warum manche Tops Schmerz als Belohnung sehen. Schmerz als Bestrafung kann den genau umgekehrten Effekt haben, wenn Dein Bottom es geniesst, geschlagen zu werden!

Endrophine sind sicher nicht die einzige Erklärung daü, warum Masochisten intensive Gefühle begehrenswert finden. Nich jeder Masochist schmilzt selig dahin, während er gepeitscht wird und wahrscheinlich wollen das viele auch gar nicht. Die Arten der Erfahrung intensiver Gefühle reichen von einem zarten Prickeln über ein leichtes Brennen, einen heftigen Schmerz bis zu einem Dröhnen, das die Tränen in die Augen treibt. Wie immer das Gefühl ist, es wird sicher jemand geben, der es geniesst.

Es gibt viele unterschiedliche Empfindungen, die im Liebesspiel geweckt werden können: Leichtes Kratzen mit den Fingernägeln, Schlagen mit der flachen Hand, zwicken, drücken… es gibt viele Wege, jemanden zu berühren, und alle können angenehm sein. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Grade der Erregung. „Different strokes for different folks“ wie die Engländer sagen. Was für den einen eine wundervoll sinnliche Liebkosung ist, kann für den anderen absolut abstossend sein. Und was für den einen eine genussvolle Prügelstrafe ist, kann für den anderen absolut kein Spass sein. Ständige gegenseitige Auseinandersetzung ist das Geheimnis, das Richtige herauszufinden.

Manche Leute halten das alles trotzdem für absurd. „Wie kannst Du nur Schmerz wollen?“ Die beste Antwort, die man darauf geben kann, ist vielleicht: Es gibt manche Menschen, die unterschiedlich kalibriert (eingerichtet) sind. Sie brauchen mehr bzw. stärkere Gefühle. Sie finden die Intensität er-, auf- und anregend, wohingegen jemand anderes das Gleiche überzeichnet und qualvoll findet. Menschen mögen unterschiedlich viel Salz in der Suppe; warum soll es bei sexuellen Dingen anders sein? Jeder erlebt Gefühle unterschiedlich, und wenn man stärkere Gefühle erleben möchte, gibt es sichere Wege dorthin. Das zu bekommen, was man möchte, auf sichere Art, kann das Leben viel glücklicher machen.

Was sind einige Grundsätze von sicherem SM?

SM ist meistens Spiel und als solches macht es Spass. Aber SM kann auch intensiv und kraftvoll sein. Hier einige nützliche Tips für Leute, die gerade damit beginnen.

Zuallererst: Redet miteinander. Lass Deinen Partner wissen, was Du möchtest und was Du nicht möchtest. Haltet den Dialog aufrecht. Beobachte Deinen Partner, sei Dir bewusst, was er fühlt und denkt und respektiere seine Grenzen. Vereinbart ein Safewort und lasst keinen Zweifel daran, dass es, wenn verwendet, hundertprozentig beachtet wird. Gehe nicht davon aus, dass Dein Partner irgendeine Phantasie mit Dir teilt, bevor Du sie nicht ausdrücklich mit ihm besprochen hast. Nur weil jemand gerne die Augen verbunden hat, muss dass nicht bedeuten, dass er auch gerne gefesselt wird. Und, sehr wichtig, erlaubt Euch beide, zu jeder Zeit aus jedem Grund das Spiel zu unterbrechen. Respektiert den Wunsch des anderen aufzuhören und besprecht die Dinge, die schief gelaufen sind.

Sei sensitiv. Das SM-Spiel kann (es muss nicht, es kann) Hilflosigkeit, intensive Gefühle und psychologische Herrschaft enthalten. Das ist starker Tabak. Manche Dinge können tief in die Seele hinein reichen und Kindheits- Traumata oder verdrängte Ängste ohne Warnung hervorbringen. Sei Dir bewusst, dass Du in tiefem Wasser schwimmst und sei respektvoll, liebevoll und vorsichtig. Lass Dich durch diese Warnungen nicht von SM abbringen, aber gerade wenn Du experimentieren möchtest: Achte darauf, was ihr beide fühlt. Und natürlich: Entscheide für Dich alleine, ob SM (oder Elemente von SM) wirklich zu Deinem Sex-Leben gehören. Höre nicht auf jemand anderen, der sagt: „SM ist sicher toll für Dich.“ oder „SM ist sicher nichts für Dich.“. Nur Du alleine kannst diese Entscheidung treffen.

Sei ehrlich. Wenn Du etwas nicht möchtest, lass Dich nicht von Deinem Partner dazu zwingen. Wenn Du anfängst, SM zu entdecken, wirst Du wahrscheinlich Partner treffen, die das eine oder andere von Dir haben möchten, das Du noch nicht kennst. Vielleicht ist Dein Partner auch für etwas in Stimmung, wozu Du absolut keine Lust hast. Die Erfahrung zeigt, dass es besser ist zu sagen: „Oh, ich glaube, wir wollen unterschiedliche Dinge. Lass uns darüber sprechen.“ Eine Session, die Du nicht wirklich magst, kann von lauwarm bis zu etwas enden, von dem Du wünschtest, es sei vorbei. Es gibt genug Zeit… nicht Zwang, sondern Vertrauen legen den Grundstein für eine spätere gute Basis.

Eine spezielle Spielart von D/S ist Dominanz und Unterwerfung, wobei der Bottom etwas von seiner Freiheit zur Entscheidung an den Top abgibt, der ihn damit kontrollieren kann. Obwohl viele Menschen mit starken Grundsätzen dieses Spiel perfekt spielen können (und daraus tatsächlich eine enorme Befriedigung und Beglückung erzielen), trägt diese Art von Spiel doch eine gewisse Form emotionaler Gefahr für Menschen mit geringem Selbstwertgefühl in sich. Die Gefahr liegt darin, dass der dominante Partner seine Macht dazu missbraucht, den Bottom mehr und mehr nutzlos und machtlos durch die SM Dynamik fühlen zu lassen. Dies resultiert meist darin, dass der Bottom in immer stärkerem Masse seine Unabhängigkeit verliert.

Wenn Du Bedenken bezüglich Deines Selbstwert-Gefühls hast, und meinst, dass Du als Bottom (obgleich ein reizvoller Gedanke) möglicherweise damit besser zurechtkommst und Dein schlechtes Selbstimage damit aufpolieren kannst, solltest Du Dich ernsthaft fragen, ob das D/S Spiel in dieser Phase Deines Lebens das Richtige ist. Die Antwort wird wahrscheinlich „Nein“ sein. (Und umgekehrt, wenn Du über jemanden Macht hast, der „es nicht besser verdient“, solltest Du Dich fragen, ob Du wirklich einen Partner möchtest, der so gering von sich denkt.). Grundsätzlich ist es für jeden, der SM betreibt, ratsam, genau auf die Motivation und die Grenzen zu achten und sich ständig klar darüber zu sein, ob SM (in welcher Form auch immer) selbst-aufbauend oder selbstzerstörend wirkt. Es muss nicht alles so schwarz und weiss sein. Vielleicht sind es nur manche Aktivitäten oder Rollen oder Wörter, die dich unsicher, verletzt oder wertlos fühlen lassen. Du wirst versuchen, solchen Situationen aus dem Weg zu gehen. Genau daü ist die gegenseitige Auseinandersetzung: Du hast das Recht, das zu machen, was gut für Dich ist, und zu vermeiden, was Dir schadet. Und Du hast das Recht, von deinem Partner zu verlangen, dass er Deine Grenzen akzeptiert. Das gilt natürlich für jede Beziehung, BDSM oder nicht. Die Diskussion, ab welchem Moment Dom/Sub-Beziehungen schädlich oder zerstörerisch werden, wird in den Newsgruppen immer wieder geführt. Aus gutem Grund -es ist ein wichtiger Punkt ist.

BDSM kann manchmal therapeutisch wirken, aber es ist in keinem Fall Ersatz für eine Therapie. Man sagt, „you can´t take power from the powerless“ (Man kann keine Macht von Machtlosen bekommen). Eine gesunde D/S-Beziehung basiert auf gegenseitigem Respekt und in dem Wissen, dass beide Partner dieses Leben vollinformiert und ungezwungen gewählt haben. Der Sub ist stolz, sich zu unterwerfen und der Dominate ist stolz, dieses Geschenk zu empfangen. Das ist komplett verschieden von einer missbräuchlichen Beziehung, in der ein Partner die gesamte Welt des anderen Partners kontrolliert, mit dem einzigen Ziel, ihn endgültig und hilflos abhängig zu machen.

Zurück zum physischen Teil: Wenn Du der Top bist und Du fesselst Deinen Bottom, achte genau darauf, was Du tust. Dein Bottom kann für das Spiel kaum mehr etwas tun, deshalb liegt es an Dir darauf zu achten, dass er kein ernstes Problem bekommt und bei Laune gehalten wird. Das „bei Laune halten“ kann so unangenehm sein, wie Du möchtest, aber achte darauf, dass Deinem Bottom nicht langweilig wird. Das macht selten Spass. (Ach ja, wenn Du als Top wirklich unzufrieden mit Deinem Bottom bist, weil er zum Beispiel eine Vereinbarung nicht gehalten hat, ist es meist eine harte Bestrafung, ihn wegzuschicken oder ihn zu ignorieren. Aber das ist schon eher etwas für Fortgeschrittene.)

Denke an Aids. Fast alles zwischen einem spitzen Kuss und flüchtigen Hautkontakt birgt ein Übertragungsrisiko in sich, solange nicht irgendeine Latex-Barriere dazwischen ist. Daher: Kein ungeschützter Kontakt zwischen irgendwelchen Kombinationen von Fingern, Genitalien, Mund und Anus. Verwende ein Latextuch bei Cunnilingus oder Mund-Anus-Kontakt, Handschuhe bei manueller Stimulation und Kondome für alles, was eingeführt wird (Auch Dildos etc.). Verwende wasserbasierende Gleitcremes (z.B. London Gleit Creme), wenn sie zusätzlich keimtötend sind, umso besser. Öl und öl-basierende Salben lösen Latex auf!! Deshalb halte das Massageöl fern von Handschuhen und Kondomen (und Latex-Kleidung, wenn vorhanden).

Blut, Samenflüssigkeit, weibliches Sekret, Speichel und Urin… alles kann HIV-verseucht sein. Spiele hart, aber spiele sicher. (Eines der interessanten Dinge bei SM ist, dass es die Bandbreite von sicheren Spielen zwischen Partnern vergrössert. Es vergrössert andererseits auch die Bandbreite der unsicheren Spiele…). Es gibt wesentlich mehr Sicherheitstips, aber für weiterführende Informationen solltest Du Dir eines der Bücher ansehen, die im Anhang angeführt sind.

Viele Tops haben einen SM-Sicherheitskoffer, der (unter anderem) solche Dinge enthält wie eine Taschenlampe, Ersatzschlüssel für ALLE Schlösser, Verbandsschere zum schnellen Entfernen von Fesselungen, einen Erste-Hilfe-Satz, Desinfektionsmittel für Spielzeug das in Kontakt mit Körperflüssigkeit gekommen ist, Safer Sex Dinge (Kondome,…) und so weiter.

Es gibt auch einige Dinge die üblicherweise als gefährlich eingestuft werden, solange man nicht von jemanden Erfahrenen Informationen bekommen hat. Dazu gehört zum Beispiel das freie Hängenlassen des Bottoms. Es gibt eine Menge Dinge, die dabei schief gehen können und vieles kann böse Folgen haben. Kreuzigung ist übrigens eine besonders gefährliche Form des Aufhängens. Body-Piercing (das Durchstechen von Körperteilen) ist ebenfalls nichts für den Anfänger. Es braucht eine ganze Menge Know How und Präzision, und ein Fehler kann in einem ziemlichen Schlamassel enden.

Glücklicherweise sind die meisten SM-Aktivitäten wie fesseln, peitschen oder sonstiges quälen nicht annähernd so gefährlich. Man kann zart anfangen und die Intensität so weit steigern, soweit es beide möchten. Achte darauf, was Du tust, sprich Dich mit Deinem Partner ab und ihr werdet Spass daran haben. Ganz allgemein: Beginnt langsam und übt. Man lernt schnell und auch der Weg wird Spass machen. Du wirst rasch an Punkte kommen, von denen Du vorher nicht einmal zu träumen wagtest!

Wie kann man lernen, ein guter Bottom zu sein?

Es kann auch schwer sein zu lernen, ein guter Bottom zu sein, wenn man normalerweise als Top fühlt. Die Kontrolle aufzugeben, sich auszuliefern, kann eine schwierige Sache sein, wenn man gewohnt ist, die Zügel in der Hand zu halten. Wenn man an sich selbst bemerkt, dass man versucht, den Top zu manipulieren, ihn dazu zwingt, einem das zu geben was man will, dann bezeichnet man das als „Pushy Bottom“, einen Bottom, der nicht wirklich devot ist. Der im Gegenteil versucht, die Situation in seinen eigenen Sinn zu steuern.

Manche Tops retten sich vor Bottoms, die herausfordern oder kunstfertig den Gehorsam verweigern, dadurch, dass sie deren Verhalten als Entschuldigung für härteste Bestrafung nehmen. Aber für andere Tops, vor allem erfahrene, ist es alles andere als lustig. Deinem Top das Gefühl zu geben, dass er keine Ahnung hat, was er tut kann kein Spass sein, weder für Dich noch für ihn. Die Lösung? Wenn Du das nächste Mal spielst, sage Dir, dass Dein Top Dich besitzt, dass sein Wille Deiner ist und dass Dein tiefster Wunsch ist, ihm zu dienen. Wenn Dein Top vorher etwas gemacht hat, was Du nicht so gerne hattest, wirst Du versucht haben, es sofort zu ändern. Wenn Dein Top jetzt etwas nach seinem Willen macht, wirst Du ihm dafür dankbar sein. Vergiss Deinen Widerspruch, liefere Dich aus und lass Deinen Top den Weg bestimmen. Du wirst garantiert mehr Spass haben, wie wenn Du als Bottom den Top manipulierst!

Wenn Du trotzdem nicht das bekommst, was Du Dir vorstellst, wird diese Lösung nicht sehr lange praktikabel sein. Du solltest dann mit Deinem Top darüber sprechen, was Du Dir wünscht und was Du brauchst. Und wie Du beides mit Spass erzielen kannst. Aber die Zeit, Deine devoten Phantasien zu besprechen und wie Du sie gerne in Tat umsetzten möchtest, ist nicht unbedingt in der Mitte eine Session, die schon vorher besprochen wurde. Verfalle nicht in diese „Oh, ja, Mistress, alles was Sie wollen, ähhh, Mistress, so ist es aber nicht ganz richtig…!“-Falle!

Entspanne Dich und zeig Reaktion. Tops geniessen es, wenn Bottoms Reaktionen zeigen – die Art , wie Du Dich windest, wimmerst und aufschreist. Wenn bei Dir jeder Muskel angespannt ist und Du dich schwer bemühst, durchzuhalten ohne ein einziges Zeichen, dass Du irgend etwas fühlst, wirst Du Deinen Top mit diesem Feedback sicher frustrieren. Erlaube Dir zu fühlen. Und halte nicht den Atem an! Besser gesagt – vergiss nicht zu atmen. (Wenn ihr natürlich ein „bewegungsloses“ Spiel vereinbart habt, ist das etwas anderes. Aber normalerweise sollte man schon Reaktionen zeigen. Es ist toll, wenn der Bottom sich ebenfalls Mühe gibt – er hat ja ein Safewort, wenn er es braucht…)

Natürlich ist nichts schwarzweiss. Nur weil Du der Bottom bist, heisst das noch lange nicht, dass Du Dich wie eine Puppe verhalten sollst. Aber es ist ein grosser Unterschied, ob Du offen und kommunikativ bist oder ob Du versuchst, die Dinge in Deine Richtung zu bringen. Ein guter Bottom ist enthusiastisch, dient zur Freude seines Tops, unterwirft sich seinem Willen, ist trotzdem offen für das, was er selbst gerne möchte (in richtigen Mass natürlich) und ist mit seiner Rolle happy.

Es ist in der Szene bekannt, dass die besten Tops jene sind, die als Bottom angefangen haben. Da ist sicher etwas Wahres daran. Wenn Du unten gewesen bist, das Beissen der Peitsche gespürt hast, dich gewunden hast um freizukommen, während man Dich langsam und gefühlvoll zum Orgasmus brachte, wenn Du ausgeflippt bist als eine Welle der Erregung von simplen Wäscheklammern über und in Dich geströmt ist… dann wird es Dir viel besser gelingen, jemanden anderen durch diesen magischen Raum als Top zu geleiten – einfach weil Du schon dort warst. Und natürlich hat man als Bottom schon einige Erfahrung gesammelt, die man dann als Top verwenden kann. (Wie das mit allgemeinen Aussagen über SM so ist, gibt es natürlich auch dazu unterschiedlichste Erfahrungen. Bottoms, die niemals Tops waren und Tops ohne Interesse an der anderen Seite können trotzdem verdammt gut sein. Aber selbst solche Tops probieren gewisse Dinge zunächst an sich selbst aus, bevor sie ihren Bottom damit beglücken.)


Wieso macht Bondage Spass?

Da gibt’s eine Menge von Gründen. Viele Leute erregt es mächtig, dass sie absolut hilflos sind, dass jemand alles mit ihrem Körper machen kann und sie ihn davon nicht abhalten können. „Ich werde dich jetzt kommen lassen und Du kannst nichts dagegen tun.“. Es ist ein sehr hoher Vertrauensbeweis, wenn Du Dich hilflos – oder auch nicht hilflos – fesseln lässt. Es ist extrem erotisch, wenn du gespreizt, lüstern und feucht Deinen Partner zwischen Deinen Beinen knien siehst, und er Dich für seinen Genuss verwenden kann – oder Dir unerträglichen Genuss verschafft…

Für andere ist es das einfache Gefühl, dass sich Fesselungen gut anfühlen. Festes Zuschnüren kann eine intensive Stimulation verursachen und eine grosszügig angelegte Bondage kann ein ähnliches Gefühl wie Peitschen hervorrufen. Gefesselt zu sein, kann sehr bequem sein, jeder Verantwortung enthoben: Du kannst Dich um nichts kümmern, deshalb brauchst Du auch nichts zu tun. Wenn Du überall gefesselt bist, kannst Du nur mehr geniessen.

Wieder für andere ist es eine heftige Erregung, sich zur Wehr zu setzen und dabei die Kontrolle über den Körper zu verlieren. Es kann einen Orgasmus enorm verstärken, wenn Du kommst und jeder Muskel wehrt sich gegen die Fesseln, während Du versuchst, die Hände frei zu bekommen und das Gesicht Deines Partner zwischen Deine Beine zu drücken. Wenn Du nicht gefesselt wärest, würdest Du Dich wahrscheinlich verletzen!

Manchen Menschen gefallen übrigens alle drei Aspekte 🙂

Eine sehr spezielle, intensive Form von Fesselung ist verbale Bondage. Du verlangst von Deinen Bottom, in eine spezielle Position zu gehen (gespreizt vornübergebeugt, kniend, was auch immer) und verbietest ihm, sich zu bewegen. Dann beginnst Du mit Deiner Folter! Eine nette Variation dazu ist folgende: Befiehl Deinem Bottom, seine Hände gestreckt vor sich zu halten, die Finger gespreizt, jede Fingerspitze berührt die entsprechende Kuppe der anderen Hand. Leg eine Münze zwischen jeweils zwei Fingerspitzen, so dass Dein Opfer 5 Münzen hält. Verbiete es Deinem Bottom, auch nur eine Münze fallen zu lassen, egal, welchen Schmerz er empfinden mag. Dann beginne mit Deinem Spiel. Das funktioniert übrigens am Besten auf einem harten Boden, wo man die Münzen fallen hört.

Es gibt eine ganze Menge Dinge, die man wissen sollte, wenn man mit Bondage beginnt. Die meisten davon dürften ohnedies klar sein, aber sie werden hier trotzdem erwähnt, weil das der Sinn einer FAQ ist. Die Grundidee sollte sein, dass Du experimentierst. Die ersten paar Mal wirst Du vorher nicht wirklich planen, was Du im Detail machen wirst und das ist gut so. Nimm Dir Zeit, um verschiedene Positionen zu versuchen, verschiedene Arten von Schnüren, was auch immer. Und wenn Du eine tolle neue Idee hast, die Du gerne vor Deinem grossen Treffen ausprobieren möchtest, dann teste sie an Dir selbst. Wenn Du problemlos in eine Position kommen kannst, wird es Dein Bottom wahrscheinlich genauso schaffen.

Vergewissere Dich, dass die Extremitäten (Arme und Beine) Deines Bottoms nicht kalt oder blau werden. Das sind beides deutliche Zeichen, dass das Blut nicht den Weg fliessen kann, den es fliessen soll. Das ist sicherlich nicht das, was Du möchtest. Wenn Du Die Hände Deines Bottoms mit Fäustlingen gefesselt hast oder Du aus anderen Gründen nicht darauf sehen kann, befiehl ihm, die Finger zu bewegen und darauf zu achten, ob die Finger gefühllos werden. Es kann manchmal nicht ganz einfach sein, jemanden nicht zu fest zu fesseln. Eine gute Regel ist, locker mit einer Menge Schlingen zu fesseln. Eine solche Bondage kann durch eine einzige Schlinge, um alle anderen gelegt, festgezogen werden. Es kann ziemlich ernüchternd sein, wenn der Fuss Deines Bottoms mitten in einer Session einschläft. Diese Gefühl ist ziemlich störend und erschwert es Deinen Bottom sicherlich, sich auf das zu konzentrieren, was Du mit ihm anstellst.

Seidenschals, Kopftücher etc. neigen ebenfalls dazu, sich unter Belastung festzuziehen. Manchmal so fest, dass sie nur mehr auseinandergeschnitten werden können. Wenn Du noch unerfahren bist, kannst Du solche Situationen dadurch umgehen, indem Du jeweils ein Paar Arm- und Fussfesseln (aus Leder oder einem ähnlichen Material) in einem Sexshop kaufst. Und wenn Dir das peinlich ist, erzähl einfach die alte Geschichte: „Es soll ein spassiges Hochzeitsgeschenk sein!“

Handschellen sind sexy, aber sie können ebenso Schmerz verursachen. Scherz-Handschelllen aus dem Spielzeuggeschäft brechen mit Sicherheit irgendwo, während sie getragen werden. und müssen dann unter Umständen gewaltsam entfernt werden. Wenn Du mit Handschellen spielen möchtest, kaufe gute Qualität. Die bekannteste Marke ist Peerless, und sie kosten so um die 5o DM / öS 350. Sie sind doppelt fixierbar, damit sie sich unter Druck nicht zusammenziehen können (wie es billigere Modelle tun würden). Handschellen sind aus reinem Metall und ungeeignet, wenn dagegen gezogen wird, da dadurch sehr leicht Nerven abgedrückt werden können. Breite, gepolsterte Bondagefesseln sind für diese Art von Spiel besser geeignet.

Lass eine gefesselte Person niemals alleine! Obwohl es natürlich eine heisse Phantasie ist, jemanden in einer prekären Situation (unter Umständen mit Vibratoren oder ähnlichen) sich selbst zu überlassen, muss man sich tatsächlich fragen: Was, wenn ein Einbrecher kommt oder ein Brand ausbricht? Erdbeben oder irgendein anderer Notfall? Spass ist Spass, aber ein hilflose Person ist genau das: hilflos. Jeder Partner ist zu wertvoll für dieses Risiko.

Sei sehr vorsichtig, wenn Du etwas über den Nacken schlingst. Alles, was irgendeinen Druck AUCH auf die Vorderseite des Halses ausübt, kann sehr rasch zu einer Ohnmacht führen, da eine Schlagader vom Herzen direkt zum Gehirn führt. Sei genauso vorsichtig mit Knebeln oder anderen Dingen, die in den Mund geschoben werden. Auf der einen Seite behindern sie das Atmen und auf der anderen Seite können Sie einen äusserst unangenehmen Reflex hervorrufen, der in Brechreiz bzw. Erbrechen mündet, wenn der Knebel nicht entfernt wird. Beachte die Hinweise in Kapitel 3 zu Safewörter mit Knebel.

Sei auch vorsichtig, wenn jemand eine beliebige Zeitdauer in irgendeiner Art von Fesselung stehen muss. Es kann zu geringerer Blutzirkulation zum Gehirn führen. Wenn Du plötzlich etwas Intensives oder Unerwartetes mit dieser Person machst, kann auch das zu einer Ohnmacht führen. Verwende immer Haken, die auch dann geöffnet werden können, wenn das volle Gewicht eines Körpers daran hängt (Diese Haken werden manchmal auch Panikhaken genannt und sind in Eisenwaren- oder Pferdezubehör-Geschäften erhältlich). Vergiss nie, eine Verbandsschere bereitzulegen, falls Du Stricke rasch durchschneiden musst.

Sei vorsichtig, woran Du Deinen Bottom fesselst. Wenn eine einsame Wasserleitung brauchbar erscheint, denke daran, dass sie trotzdem heiss werden könnte. Ähnliches gilt für Kerzen. Sei vorsichtig mit offenen Flammen in der Nähe von jemanden, der gefesselt ist. Er kann nicht so ausweichen, wie man es von ungefesselten Personen gewohnt ist.

Wenn Du gar nichts Brauchbares hast, woran Du jemanden fesseln könntest, kannst Du die Handgelenke hinter dem Rücken zusammenbinden und dann das ganze um die Hüften fixieren. Oder, wenn Dein Bett keinerlei Aufbauten hat, kannst Du Stricke um die Füsse des Bettes legen und Füsse und Hände Deines Bottoms auf diese Art spreizen. Ganz allgemein – es gibt eine Million Wege jemanden zu fesseln und ein bisschen Erfahrung – von Deinem Bottom oder von Dir – wird Dich jede Situationen meistern lassen.

Im folgenden eine Liste von einigen „üblichen“ Bondage-Techniken, die in den diversen Newsgruppen und SM-Geschichten erwähnt werden.

Mumifizieren oder Cocooning (Einspinnen): Die vollständigste Form, jemanden zu fesseln ist, so weit zu gehen, dass der Bottom komplett unbeweglich ist. Die bekannteste Art, das zu erreichen ist mit Plastikfolie. Die übliche Technik ist, zunächst jeden Arm, jedes Bein und den Körper einzupacken und dann die Arme an der Seite des Körpers zu fixieren und die Füsse zusammenzubinden. Schliesslich hilf Deinem Bottom beim Hinlegen auf eine weiche Unterlage. Du kannst Löcher an speziell empfindlichen Stellen schneiden (vorsichtig), oder Isolierband für zusätzliche Sicherheit um den Körper schlingen, einen Knebel verwenden oder die Augen verbinden etc. Ein Weg, wie der Körper Hitze abgibt, ist über Schwitzen. Während jemand mumifiziert ist, kann er das nicht allzuviel. Vergewissere Dich daher, dass Dein Bottom nicht überhitzt und bereite eine Decke zum Zudecken vor, wenn Du Dein Opfer aus dem Kokon schneidest. Verwende dafür unbedingt eine Verbandschere (aus der Apotheke), die du sicherlich rechtzeitig vorher besorgt hast. Und wie immer: Bewache Deinen Bottom sehr genau. Er ist hilflos, und Deine Unachtsamkeit könnte eine Menge Probleme bringen.

Kapuzen oder Ganzkopf-Masken: Viele Ledergeschäfte und Handwerker machen Bondage-Kapuzen, die typischerweise aus Leder oder Gummi hergestellt werden. Manche haben einen einfachen Reissverschluss, den man zum Fixieren zuzieht. Andere kann man, ähnlich Schuhen, mit Schnürsenkel zusätzlich fixieren um einen stärkeren Fesselungs-Effekt zu erzielen. Manche Kapuzen haben Augenlöcher, manche nicht, manche ein Mundloch und wieder andere nicht. Deluxe-Ausführungen haben eingebaute Kopfhörer oder zumindest Auslässe für Kopfhörer, für zusätzliche Abkapslung des Gehörsinns. Nahezu alle Kapuzen haben Nasenlöcher aus verständlichen Gründen. Solche Ganzkopf-Masken können die Atmung Deines Bottoms stark beschränken, und Du musst die Verfassung Deines Bottoms ständig im Auge behalten, besonders, wenn Du zusätzlich irgendeine Form eines Knebels benutzt. Lass einen maskierten Bottom niemals alleine – Atemschwierigkeiten können plötzlich auftreten. Manche Leute sagen, dass eine Kapuze ohne Reissverschluss oder sonstiger rascher Öffnungsmöglichkeit zu gefährlich zur Verwendung an einem Bottom ist. In jedem Fall solltest Du eine Verbandsschere bereithalten, falls die Maske in grosser Eile entfernt werden muss.

Körpertaschen: Wenn Du Fesselungen geniesst, ist das ultimative Extrem Bondage, die den ganzen Körper bedeckt und Dir keinerlei Bewegungsfreiheit lässt. Bondage Körpertaschen (auch „Schlafsäcke“ genannt) sind eng geschneiderte, anliegende Schlafsäcke, meist aus Leder oder Spandex gemacht. Spandex Körpertaschen sind meist preiswerter, und wenn das Material dick genug ist, kann das hervorragend geeignet sein. Meist haben Körpertaschen am oberen Ende eine Öffnung, durch die man mit den Füssen in den Sack schlüpfen kann und dann die Tasche bis zum Nacken hochzieht. Viele haben zusätzliche Öffnungen für Genitalien oder Brustwarzen, damit der Bottom während seiner Bewegungslosigkeit liebkost oder gequält werden kann. Leder-Körpertaschen können ziemlich aufwendig (und teuer) sein, manche haben eingebaute Armschleifen für zusätzliche Fixierung oder Befestigungsmöglichkeiten, damit die Tasche mit dem Bottom in die Höhe gezogen werden kann. Manche haben rundherum zusätzliche Schnürmöglichkeiten, mit denen das Anliegen bis zur Schmerzgrenze ausgedehnt werden kann. Wenn Du WIRKLICH Geld wie Heu hast, kannst Du Dir auch aufblasbare Gummi-Körpertaschen kaufen. Steig hinein, pumpe sie auf und geniesse es. Die Warnungen über Atmung und rasches Entfernen gelten hier natürlich genauso.

Fesselungs-Röcke: Fetisch-Kleidung sieht oft nicht nur gut aus und fühlt sich gut an, sondern dient auch als Fesselung. Fesselungs-Röcke sind ein perfektes Beispiel: Es sind einfach Röcke, die von der Hüfte bis zu den Knien so eng wie möglich anliegen. Meist kann der Träger solcher Röcke Schritte von nur wenigen Zentimetern Länge ausführen (deshalb der Ausdruck Fesselungs-Rock). Kombiniert mit Stöckelschuhen, können das totale Bewegungslosigkeit für den Bottom ohne zusätzliche Fesselung bedeuten. Leder und Gummi sind (wieder einmal) die typischen Materialien, obwohl es einige Schneider gibt, die dafür auch Samt, Satin oder andere Materialien verwenden.

Armbinder oder Zweihand-Handschuhe: Fesselungsgerät, typischerweise aus Leder, das beide Arme hinter dem Rücken zusammenbindet. Manche sehen wie grosse Handschuhe aus, die beide Arme aufnehmen können. Manche bestehen aus einem Lederstreifen, der an der Wirbelsäule entlangläuft und Armbänder eingearbeitet hat. In Summe gibt es eine Menge an Bondage – Spielzeug und Du kannst natürlich auch etwas Eigenes erfinden…

Wieso macht Peitschen Spass?

Peitschen kann eine Art sein, jemanden zu berühren. Leute, die gerade erst mit SM angefangene haben, spielen meist damit, dass sie mit der Hand direkt (meist auf das Hinterteil des Partners) schlagen. Das macht grossen Spass! Es ist eine Bestrafung, es ist eine starke Stimulans und es schmerzt beträchtlich. Aber wenn Du irgendwann jemand auf diese Art über längere Zeit bestraft hast, wirst Du wissen, dass Deine „Schlaghand“ sehr rasch zu schmerzen anfängt.

Genau dafür gibt es Peitschen. Sie erlauben Dir, jemanden über einen längeren Zeitraum zu schlagen, ohne davon müde zu werden. Es gibt verschiedenste Arten von Peitschen (neunschwänzige Katze, Paddel, Gerten, Rohrstöcke, und so weiter) die alle sehr unterschiedliche Gefühle verursachen. Ein Top, der gerne peitscht, wird sicher ein ansehnliches Arsenal an verschiedenen Schlaginstrumenten haben, aber es sind letztlich alles Erweiterungen der Berührung des Tops. Wenn Du schlägst, solltest Du immer daran denken , dass Du jemanden berührst – mit einem Instrument, das nur eine Erweiterung Deines Armes und Deiner Vorstellungen ist.

Es gibt tiefere Gründe, warum es verschiedene Schlagwerkzeuge gibt. Eine Peitschsession startet meist sehr zart, wobei der Top eine kleine Peitsche verwendet, die den Bottom „aufwärmt“ und in den Rhythmus bringt. Je tiefer der Bottom in die Session fällt, desto grössere und schwerere Peitschen können verwendet werden, um stärkere Gefühle zu übertragen. Natürlich wird der Top auch hier seinen Top durch eine taktische Reise führen, von einer zarten Gerte zu einem beissenden Rohrstock und wieder zurück zu einer sanften Streichelpeitsche. (Ja, es kann sich toll anfühlen, wenn Dein Top plötzlich aufhört Dich zu peitschen und plötzlich ein samtenes Tuch auf Deinen Rücken schlägt! Oder einen Eiswürfel…) Es sind alles körperliche Empfindungen.

Sehr oft beschreiben Leute aus der Szene Peitschen als „dumpf“ oder „stechend“. Dumpfe Peitschen laden mit einem festen Schlag. Sie stossen Dich und fühlen sich an wie eine Mischung aus Umarmung und Faustschlag. Stechende Peitschen landen mit einem Biss. Das Gefühl ist eine Mischung aus einem Schlag und einem Riss. Beide Formen der Empfindung kann man auf verschiedenste Arten geniessen und ein erfahrener Top wird zwischen dumpf und stechend (und noch mehr) ständig wechseln, um seinen Bottom mit Gefühlswellen zur Ekstase zu bringen.

Die meisten Menschen bevorzugen einen langsamen Aufbau, wenn sie gepeitscht werden. Das kann in einem explosiven Höhepunkt der Schläge enden, der beide, Top und Bottom, erschöpft und glücklich macht. Oder es kann langsam weniger werden und „gemütlich“ enden. Natürlich kann es sich auch plötzlich gar nicht mehr gut anfühlen und in einem Safewort enden. Und letztlich kann es auch in einer galoppierenden Sexszene gipfeln. Aber allgemein ist der Weg „Beginn langsam, baue auf, beende intensiv“ typisch für viele SM-Sessions. Von sanft zu fest zu WOW, wieder zurück zu sanft, ein bisschen fester, dann WOW!! und wieder sanft. Es ist wie die Brandung des Ozeans, wie man sagt. Es benötigt ein wenig Erfahrung, wie man das richtig einsetzt, um den Bottom verrückt zu machen. Aber je mehr man lernt, desto erfahrener wird man und diese Erfahrung – den Partner quälen, bis er sich besser und besser und BESSER fühlt – kann auch in Nicht-SM- Situationen nützlich sein.

Peitschen sind nicht die einzigen Schlaginstrumente. Manche Leute verwenden Paddel, aus Leder oder Holz, manchmal mit Löchern darin, die den Luftwiderstand gering halten und damit fester zuschlagen. Paddel verursachen ein festes „Smack!“, das sich wie ein sehr kraftvolles Versohlen mit der Hand anfühlt. Manche bevorzugen Rohrstöcke, die dick oder dünn sein können, starr oder relativ flexibel. Rohrstöcke können mit die stärksten Schläge erzielen, das Zischen eines bewegten Rohrstocks ist unmissverständlich. Nicht jeder hält den eng begrenzten, scharfen Schmerz aus, den Rohrstöcke produzieren. Aber die, die es können, mögen es ungeheuer. Natürlich können auch Holzkochlöffel und sonstige Küchengeräte gute Dienste als Flagellationsinstrumente leisten.

Peitschen oder schlagen wird manchmal als „Bestrafung“ in einer Session verwendet, in welcher der Bottom aus irgendeinen Grund ungehorsam oder unartig war und daher eine Züchtigung verdient hat. Das kann Spass in Form eines Rollenspiels machen, funktioniert aber meist nicht in einer länger andauernden D&S-Beziehung. Wenn Dein Bottom lernt, dass der beste Weg für Genuss ist, wenn er ungehorsam ist, wirst Du bald einen schlechten Bottom haben. Deshalb ist es meist das Beste, „gespielte“ Bestrafungen, die Spass machen, von echten Bestrafungen zu trennen. Hier müssen Realität und Phantasie peinlich getrennt werden und hier unterscheidet sich die echte Welt von der S&M-Fiktion.

Sei vorsichtig, wenn Du jemanden peitscht. Festes Peitschen wird meist am Rücken oder Hinterteil gemacht, einfach weil das die Körperteile sind, die es am Besten aushalten. Sei vorsichtig bei der Wirbelsäule und dem Nacken, weil die Haut an den Stellen platzen kann, wo die Wirbel an die Oberfläche kommen. Schlag nicht in die Nähe der Nieren, da das bei zu harten Schlägen einen Nierenriss verursachen kann.

Sei Dir immer bewusst, dass wenn Du jemand fest schlägst (und das kann leichter sein, als Du glaubst) du ihm Quetschungen und blaue Flecken verursachen kannst. Wenn Du weitermachst, kann die Haut platzen, was in jedem Fall unsicherer Sex ist. Leder oder Schnurpeitschen sind nicht leicht zu reinigen!. Aus diesem Grund haben manche erklärten Masochisten ihr eigenes Spielzeug, dass nur mit ihrem Blut in Kontakt kommen kann. Peitschszenen sind ausgesprochen anstrengend, aber wie mit allem bei SM beginnt man zart und geht so weit, so weit man möchte. Blaue Flecken heilen (auch grosse). Das gleiche gilt für kleine Schnitte oder Schürfwunden. Du solltest aber wissen, wie man ungewollten Schaden verhindert, der möglicherweise nicht mehr verheilt.

Etwas, worauf Du auch achten solltest (eher selten, aber gut zu wissen) sind Muttermale, eine Hautveränderung, die durch Peitschen zu einem bösartigen Geschwulst verändert werden kann. Wenn Du auf dem Rücken Deines Bottoms ein Muttermal siehst, dass uneben, farblich verändert oder sonst irgendwie unüblich aussieht, halte Dich fern von dieser Stelle und sag Deinem Bottom, dass er zum Hautarzt gehen soll.

FAQ

Hier findest Du die Antworten auf die wichtigsten Fragen welche Deine Neugier stillen.

 

Du findest keine Antwort auf Deine Frage? Gerne kannst Du mich auch via Kontaktformular Kontaktieren.

Kontaktiere mich
Erlebe Dominanz in Perfektion. Vereinbare Deine persönliche Session